Gewalt gegen Chinas Bauern - Das Elend unter dem Pflug

Der Titel klingt schlicht, doch die "Studie über Chinas Bauern" liest sich wie ein Thriller: In einem Dorf beschweren sich Bauern über den Vize-Vorsteher, einem der Beschwerdeführer wird daraufhin öffentlich der Schädel gespalten. Zwei chinesische Jounalisten haben eine ganze Reihe solcher Skandale recherchiert. Auch drei Jahre nach Veröffentlichung ihrer Studie ist die Lage in den Provinzen unverändert, obwohl die Regierung mittlerweile versucht, dem Elend auf dem Land ein Ende zu bereiten.
Von Jochen Graebert, ARD-Studio Peking:



Will the Boat Sink the Water?


Will the Boat Sink the Water?: The Life of China's Peasants  , geschrieben von Chen Gui Di und seiner Frau Wu Chun Tao



The Life of China's Peasants , von Chen Guidi, Wu Chuntao, Zhu Hong (Übersetzer)







Chen Gui Di und seine Frau Wu Chun Tao Recherchieren weiter: Chen Gui Di und seine Frau Wu Chun Tao

Anhui, die Kornkammer Chinas. Hier, in der zentralchinesischen Provinz, haben Chen Gui Di und seine Frau Wu Chun Tao jahrelang recherchiert. Das Ergebnis: Ein erschütterndes Buch über die Armut und Ohnmacht der chinesischen Bauern. Im Ausland preisgekrönt, in China mittlerweile verboten.

"Als das Buch 2004 erschien, sorgte es in China für großen Wirbel", erinnert sich Chen Gui Di. "Über 200 Interviews haben wir gegeben, 300.000 Exemplare waren über Nacht vergriffen." Dann wurde das Buch verboten. "Plötzlich war es totenstill um uns. Keine Artikel mehr, keine Interviews, nichts. Einfach gespenstisch."



"Ein sehr tapferer Mann"

Beim Gang über ein Feld erklärt Chen Gui Di, warum er heute hier her gekommen ist. "Wir besuchen jetzt einen Bauern, der den Mut hatte, gegen die Missstände zu kämpfen. Er hat sich in Peking beschwert und sogar auf dem Tiananmen-Platz demonstriert. Ein sehr tapferer Mann. Da drüben, da ist er!"

Heute zupft er wieder Unkraut: Xiang Dong, den sie verprügelt, gefoltert und doch nicht besiegt haben. Der sich noch immer wehrt gegen korrupte, raffgierige Kader, die die Bauern aussaugen und schikanieren wie einst die Feudalherren unter dem Kaiser von China.

Als Chen und Wu in der Region recherchierten, kamen sie auf über 90 Abgaben, die diese Bauern an 24 Regierungsstellen zu zahlen hatten. Und je niedriger die Ebene, desto schamloser und gewalttätiger waren die Funktionäre. "Als wir uns beschwert haben bei der nächsthöheren Stelle, also in der Stadt, über die illegalen Abgaben an die Dorfkader, haben sie mich gleich da behalten und halbtot geschlagen", berichtet Xiang Dong. "'Wenn Du Dich noch mal beschwerst, du Bastard, dann machen wir Dich kalt', haben sie gesagt."



"Sogar eine Steuer auf die Liebe"

Bauern auf einem Feld in der Provinz Anhui Schikane wie einst durch die Feudalherren unter dem Kaiser von China: Bauern auf einem Feld in der Provinz Anhui

Die kommunistische Partei Chinas wollte einst die Bauern befreien und behandelt sie jetzt wie Leibeigene. Unbegrenzt ist die Phantasie der lokalen Kader, sich durch immer neue, illegale Abgaben zu bereichern. Wer einen Herd hat, muss Rauchsteuer bezahlen. Wer heiratet - Liebessteuer. Wer sich weigert - Benimmsteuer.

Dabei versucht die Führung in Peking schon seit Jahren, den Bauern zu helfen. Kürzlich wurde für sie sogar die Einkommenssteuer abgeschafft. Doch Peking ist weit weg, und die Allmacht der lokalen Funktionäre so ungebrochen wie die der Partei.



"Wie Schweine zusammengebunden"

Wangs Kampf begann schon Mitte der Neunziger Jahre: "Eines Tages kam die Polizei und nahm elf von uns mit. Wie Schweine haben sie uns zusammengebunden. Auf der Wache mussten wir uns hinknien und wurden mit Füßen getreten." Einem der Bauern hätten sie kochendes Wasser über den Kopf gegossen. "Dann legten sie uns zehn Kilo schwere Fußketten an und wir mussten laufen." Wer zu langsam war, dem wurde mit Knüppeln das Gesicht kaputt geschlagen.

Chen Gui Di benennt das grundlegende Problem: "Die 900 Millionen Bauern in China haben keine Gewerkschaft, die für sie spricht. Sie sind nicht organisiert." Ihnen bleibe nur die Möglichkeit, sich zu beschweren. Doch, so der desillusionierte Bauer Wang, "bei wem sollen wir uns denn beschweren? Die Kader denken doch nur daran, sich die Taschen vollzustopfen. Die decken sich doch alle gegenseitig." Dieses Netz könne man kaum zerschlagen.

Wang hatte es fast geschafft. Als Peking, alarmiert durch die Bauernproteste, endlich eingriff, wurde er zum Dorfchef gewählt. Nach drei Jahren aber, berichtet er, war alles wieder beim Alten: die Korruption, die Abgaben, die Gewalt. Wang trat zurück.



"Einziger Ort des Erfolges"

Unsere Reise führt uns weiter in den Landkreis Lingquan. Dort, berichtet Reporterin Wu Chun Tao, liegt das einzige Dorf, in dem die Proteste der Bauern wirklich erfolgreich waren, und dort wolle man neue Interviews führen.

Dings Frau und sein Vater mit einem Foto des getöteten Bauern. Zu Tode geprügelt wie ein tollwütiger Hund: Dings Frau und sein Vater mit einem Foto des getöteten Bauern.

In der Gemeinde Baimiao werden Chen und Wu schon erwartet. Die Bauern in diesem kleinen Dorf haben nichts vergessen. Und eine der Bewohnerinnen schon gar nicht: Zhu Duo Fen erwartet die Reporter mit dem einzigen Foto ihres Mannes. Ding Zuoming wurde von den Dorfchefs erschlagen, weil er sich über illegale Abgaben beschwert hatte. Er war gebildet. Der einzige, der die auf dem Papier stehenden Rechte der Bauern kannte und einklagte.

Die Witwe überreicht den beiden Journalisten ein Video, das den Mord an ihrem Mann dokumentiert. Zwölf Jahre lang hat sie es aufbewahrt. Darauf sehen wir Zhu Duo Fen wenige Tage nach dem Verbrechen, fast wahnsinnig vor Trauer und Ohnmacht. Laut Obduktionsbericht und Zeugenaussagen wurde ihr Mann zu Tode geprügelt wie ein tollwütiger Hund.



"Wir sind einfache Bauern"

Dings Vater ist ein gebrochener Mann. "Wir sind einfache Bauern", sagt er, "wie sollen wir uns denn wehren?" Zwölf Jahre ist der Mord an Ding Zuoming nun her, aber noch immer bewegt er die Gemüter in Baimiao. Und wirft ein Licht auf die Grausamkeit und Willkür ländlicher Parteidespoten. Praktisch jeder hier im Dorf hat etwas zu berichten:

"Wir hatten mehrere Jahre hintereinander Naturkatastrophen. Wer nicht mehr zahlen konnte, dem haben sie erst das Vieh weggenommen und dann das Haus abgerissen. Selbst die Fleischbällchen am Frühlingsfest haben sie uns weggenommen."

Dorfbewohner in Baimiao Auch zwölf Jahre später bewegt in Baimiao der Tod des mutigsten Kämpfers für mehr Rechte noch immer die Gemüter der Bewohner.

"Wer sich beschwerte, den haben sie mitgenommen ins Gemeindehaus, und dort beschimpft und bedroht. Wenn das nichts half, haben sie ihn nochmal geholt und zusammengeschlagen."

"Mir haben sie das Getreide weggenommen. Ich musste betteln gehen."

"Wir hatten alle Angst. Der einzige, der sich traute, zu protestieren war Deng Zuoming. Er hat uns alle vertreten."

"Unsere Lage ist noch immer sehr schwierig, auch heute traut sich kaum einer, offen zu klagen. Das Leben hier ist noch immer sehr bedrückend."

Mitten auf dem Feld steht Zuomings Grab. Ein Mahnmal, gespendet von den Dorfbewohnern. Damals hatte ein mutiger Reporter den Fall aufgedeckt, und Peking griff durch: Die Mörder wurden hingerichtet, die Helfershelfer landeten im Gefängnis. Doch Baimiao bleibt eine Ausnahme, solange es keine Richter gibt, die nicht der Partei, sondern dem Gesetz gehorchen.




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Im www.titel-forum.de erschien am 18.10.2004 dazu folgendes:



Zur Vergabe des „Ulysses Award“ für Reportage



Von Wolfram Schütte

Es soll manchen der 550 geladenen Gästen das feine Essen im Hals steckengeblieben sein, als die zur Wahl stehenden Autoren Auszüge aus ihren Texten zum besten gaben. Das geschah jetzt bei der Verleihung des „Lettre Ulysses Award“ für die „Kunst der Reportage“ in einem Festzelt in der Nähe des Bundeskanzleramts in Berlin. Die Bilder, die ich davon im TV gesehen habe - weiß eingedeckte Tische mit Lämpchen, festliches Ambiente, Sommerabend, schwül -, ließen mich die Schluckbeschwerden der Eingeladenen auf der Festveranstaltung lebhaft nachfühlen.


Journalistisch verdichtete Wirklichkeitskonzentrate

Denn auch ich habe, allerdings zu Hause, die längeren Auszüge aus den Reportagen der sieben Finalisten für den von „Europas Kultur Zeitung“ vergebenen und mit 100.000 € hochdotierten Preis im jüngsten Lettre International (Nr. 66) gelesen - und es war nicht selten „unappetitlich“, was sich einem da gleich einem Blick in die Hölle auftat. Allerdings ist diese „Hölle“ weder von Dante erfunden, noch von Georg Klein mit könnerischer Lust am Ekel literarisch inszeniert worden. Was die vier US-Amerikaner, der Portugiese, der Franzose und zwei Chinesen in ihren Reportagen aus Afrika, Haiti, New York und der chinesischen Provinz zu berichten wußten, war den jeweiligen Realitäten schreibend abgenommen. Es sind hochprozentig journalistisch verdichtete Wirklichkeitskonzentrate, welche jede literarische Fiktion des Schreckens harmlos erscheinen lassen. Große Reportagen eben.



... (-schnipp- Text ausgeschnitten - , tz -) ...



Chinas KP als Feudalherr

Letzteres ist aber auch der Fall in der „Volksrepublik China“. Zurecht haben Chen Guidi und Wu Chuntao den mit 50.000 Euro dotierten „Ulysses“-Hauptpreis von einer vielsprachigen internationalen Jury erhalten, die sich aus eigener Erfahrung und Praxis mit der „Kunst der Reportage“ auskennt. Die beiden chinesischen Reporter haben am Beispiel einer „blutigen Buchführung“ in der chinesischen Provinz die Ausbeutung, Rechtlosigkeit, Unterdrückung und Demütigung von Bauern durch die allseitige Korruption und die omnipotente Macht im Zusammenspiel von Partei, Justiz und Medien dargestellt. Auch die Ermordung von vier Bauern, die auf der Buchprüfung ihrer erkennbar illegalen Abgaben und erpressten „Steuern“ des örtlichen Parteikomitees bestanden hatten und von dessen stellvertretendem Vorsitzenden und seinen Söhnen abgestochen und totgeschlagen wurden, hat keinen Skandal hervorgerufen, sondern nur zu dessen fortgesetzter Vertuschung geführt. Man meint, eine unendliche Geschichte der Demütigung und Rechtlosigkeit aus den finstersten Zeiten des Feudalismus zu lesen, während sie sich doch 1998 in der „Volksrepublik“ zutrug. Es sei die These des Buches, das in der VR zwar veröffentlicht und millionenfach verkauft wurde, bis es die Behörden aus den staatlichen Buchläden verbannten und einen Nachdruck verboten, daß die „forcierte Industrialisierung Chinas“ durch einen staatsmonopolitischen Kapitalismus mit gelenkter und korrupter Justiz und Presse „zu Lasten der 900 Millionen verarmten Bauern geht“, wie Lettre schreibt.

Man merkt dem Auszug an, wie sich die beiden Autoren (im Vergleich zu den übrigen Reportagen) vorsichtig auf gefährlich vermintem öffentlichen Gelände mäandrierend und mit Ironien lavierend bewegen, um wenigstens zwischen den Zeilen ihre provozierenden Erkenntnisse über die sich persönlich bereichernden Kader, im Schutz des Partei- und Staatsmonopols, plazieren zu können. Eine Reportage, teilweise in „Sklavensprache“, so unangreifbar faktisch ihre gesammelten Erkenntnisse auch sind. Chen Guidi und Wu Chuntao haben unter riskanten einheimischen Bedingungen die „Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit“ (und noch ein paar mehr), die der gerne sich „chinesisch“ camouflierende Brecht formulierte, mit List und Kunst, aber auch mit Mut und sartreschem „Engagement“ erfüllt.


Über die deutsche Presse

Das kann man aber nicht von der deutschen Presse sagen, an der - bis auf ein, zwei Beispiele der Mäkelei an der zweifelhaft zu glamourösen Preisvergabe - das herausragende kulturpolitische Ereignis des „Ulysses-Awards“ vollständig und blamabel vorbeigegangen ist. Niederdrückender, wenn nicht sogar schlagender hat nichts die geistige Provinzialität der Berliner Republik und der einzig selbstbezüglichen Beschäftigung der deutschen Intelligenz vor Augen geführt, als deren Ignoranz angesichts der Reportage-Aktivitäten von Lettre, die im angelsächsischen und romanischen Sprachraum große Aufmerksamkeit fanden. Hierzulande wird von H. M. Enzensberger das historische Genie des „Weltreisenden“ Alexander von Humboldt so perfekt promotet, daß dessen Kosmos fast schon zum Pflichtkauf für jeden wird, der up to date sein will; dabei ist der aktuelle „Kosmos“ in jeder neuen Ausgabe von Lettre International zu besichtigen!
Jede sich selbst bejubelnde Showveranstaltung der deutschen Medienbranche, ja selbst hochkomplexe akademische Tagungen finden in unseren Feuilletons und Medienseiten mehr informativen Widerhall, als dieser einzigartige, jährlich vergebene „Ulysses“-Preis für eine literarische Kunstform, dem - von der Avantis-Gruppe gesponsert - die deutsche Ausgabe von Lettre International in Berlin einen öffentlichen Platz zur Aufmerksamkeit verschafft hat.


Lettre zu preisen

Man mag sich getrost fragen, ob das Fest mit 550 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien nicht „exotischer“ ist (wenn nicht sogar „perverser“), als jede dieser Reportagen aus den Dunkelzonen unserer Welt. Zumindest scheint der protzige Event, der in - wie erwähnt - gastrischem Kontrast zu den hier prämierten Arbeiten stand, außer lokalen Schlemmer- und Völlereien der Bewirteten so gut wie nichts für die öffentliche Wahrnehmung und Anerkennung der Reportage oder gar für die einzigartige Geistesgegenwart, intellektuelle Energie, kulturpolitische Weit- resp. Fernsicht von Lettre International gebracht zu haben. Ob wenigstens auch nur einer der Eingeladenen sich mit dem Kauf eines Jahresabonnements von Lettre revanchiert hat?

Dabei ist ja die Zeitschrift nicht nur als Forum für große Reportagen, wie sie an keinem anderen publizistischen Ort in der deutschen Presselandschaft erscheinen, von herausragender Bedeutung. Ebenso solitär sind die dort erscheinenden großen Essays und Gespräche. So brachte Lettre in der hier angesprochenen Nr. 66 einen Beitrag Jacques Derridas (im Gespräch mit Jean Birnbaum), in dem der sterbende französische Philosoph sich selbst zum Thema machte, von seinem Tod und dem Nachleben seines Werkes, also sich selbst noch den „Nachruf zu Lebzeiten“ sprach. Als er dann in diesen Tagen starb, zitierten deutsche Nachrufer Le Monde, das diesen Selbstabschied Derridas nach seinem Tod gedruckt hatte. (Nur Thomas Steinfeld von der SZ hatte ihn in Lettre bemerkt.).

-hier ein Auszug aus der preisgekrönten Arbeit.




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DIE ZEIT - Wirtschaft - vom 07.10.2004 , Nr.42 schreibt dazu:



Zwischen Willkür und Mitleid

Über keinen ähnlich großen Teil der Weltbevölkerung ist so wenig bekannt wie über die chinesische Landbevölkerung. Das liegt an der systematischen Zensur der kommunistischen Partei. »Vor ein paar Jahren hätten sie uns noch am selben Tag ins Gefängnis gesperrt«, räumt der Landreformer Wu Zhaoren in der Provinz Anhui zwar Besserungen ein. Aber schon am nächsten Tag folgt die Polizei dem ZEIT-Korrespondenten bis in das kleine Dorf Nantang im Kreis Fuyang, einem der ärmsten Gebiete Anhuis, um alle weiteren Gespräche mit dem Dorfkomitee zu verbieten und den Reporter aus der Provinz zu weisen. Zuvor hatte das Dorfkomitee von Nantang über Vermittlung eines Pekinger Professors ihn ausdrücklich eingeladen.

In der Regel sind es ohne Genehmigung reisende ausländische Reporter, die zumindest einen Teil der Wahrheit über das bäuerliche China ans Licht bringen – denn auch Entwicklungshelfer bewegen sich nur mit amtlichem Aufseher im Land. In diesem Jahr sorgte ein chinesisches Autorenpaar aus Anhui für die große Ausnahme: Chen Guidi und Wu Chuntao setzten mit ihrem Bestseller Untersuchung zur Lage der chinesischen Bauern die Öffentlichkeit in Aufregung – bis der Verlag das Buch auf Parteibefehl zurückzog. Dennoch hatte wohl seit Maos Schriften über die Bauern kein zweites Buch einen solchen Einfluss auf die Bauernfrage in China wie die Studie von Chen und Wu. Auf 400 Seiten schildern sie Dutzende detailliert recherchierte Mordfälle an Bauern in Anhui, welche die brutale Willkür des Einparteienstaats gegenüber einer rechtlosen Landbevölkerung illustrieren. »Gerade weil die Reformen in China auf dem Land begannen und dort ihre ersten Früchte trugen, hat man verdrängt, dass die Bauern heute die Leidtragenen der Reformpolitik sind«, erklären die Autoren. Doch sie sind nicht ohne Zuversicht. Ihr Buch habe vielerorts »Erschütterung und Mitleid« ausgelöst, berichten sie bei einer Begegnung in Anhui. Jedes Politbüromitglied habe inzwischen ihre Studie gelesen. Die Medien hätten begeistert reagiert, bevor die Partei sie zurückpfiff. »Vielleicht rückt die Zeit endlich näher, in der man die Wahrheit schreiben darf«, hoffen Chen und Wu, denen am vergangenen Samstag in Berlin der renommierte Reportage-Preis Lettre Ulysses Award überreicht wurde.




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Mehr davon? -> na z.B. www.labournet.de - Internationales: China... oder www.wildcat-www.de - Arbeiterunruhe in China - Texte und Materialien...