V o n A - Z - Pilze anbauen ist ganz leicht!
Nutzen Sie unsere langjährige Erfahrung im Bio-Pilz-Anbau.
Wir bauen nicht nur Pilze selber an, wir stellen dazu auch die Reinkulturen (= Brut) selbst her. Neben der Verwendung von (Bio-)Zutaten verstehen wir unter "Bio" u.a. den konsequenten Verzicht auf jegliche chemisch-synthetische (Desinfektions) - Mittel und den möglichst immer geringeren Einsatz nicht-erneuerbarer Resourcen. Wir garantieren Ihnen: unsere Produkte sind 100 % gentechnik-frei! Wir können Ihnen auch unsere selbst-erzeugten Starter-Kulturen für weitere stroh- und holzbewohnende Pilze liefern:
Agaricus bisporus Champignon, div. Varietäten (weiß und braun)
Agrocybe aegerita Südl. Schüppling, div. Varietäten Auricularia
auricula Judasohr Flammulina velutipes Winterrübling, div. Varietäten
Fomitopsis pinicola Porling, medizinisch Ganoderma lucidum Grifola
frondosa , auch Hericium erinaceus Stachelbart, auch , div. Varietäten
Lentinula edodes Shiitake, div. Varietäten Lepista nuda Violetter
Rötelritterling Macrolepiota procera Parasolpilz Morchella esculenta
Morchel, diverse Varietäten Pholiota mutabilis Stockschwämmchen
Pholiota nameko Schüppling Piptoporus betulinus Porling, medizinisch
Pleurotus ostreatus Austernpilz u. div. Varietäten so wie: eringii
Kräuterseitling cornucopiae Gelber Seitling Polyporus sulfureus
Schwefelporling Stropharia rugoso-annulata Braunkappe Volvariella volvacea
Reisstrohpilz u.a.
Hinweis: Wir sind aber kein sog. "Bio"-Betrieb (mehr)... Details? -> Hier!
Ziehen Sie selber Bio-Pilze als Heimkultur...
-ist kinderleicht! Schon innerhalb weniger Tage frische Bio-Pilze selber ernten...
Die sog. Substrate wiegen je nach Kultur zwischen 2.5 u. 15 kg und kosten (ca.) 1- 5 / kg
so sehen z.B. Austernpilzsubstrate aus,
z.B. in solch einen Wäschekorb legen:
und so z.B. eine Shiitake-Heimkultur:
Rechnen Sie mit Verpackung und Versand von ca. 5 - 10 je nach Gewicht...
Aber 'ökologischer' wär es Substrate selber machen und darauf die Pilze zu ziehen! Wie das geht? ...hier stehts im Detail...
Sie können Sie aber auch mitnehmen/ abholen denn:...im Süddeutschen Raum finden
Sie uns persönlich auf so mancher Messe und Veranstaltung.
Sie können dabei ein paar Kulturen in natura sehen und von den von uns zubereiteten
Pilz-Gerichten probieren und Impfdübel und Impfspieße mitnehmen...
Und so wird's gemacht:
Pilzanbau direkt auf Substraten:
Wo: In einem gemäßigt-temperierten Raum (10-18°) mit
etwas Licht (oder Kunstlicht), aber ohne! direkte Sonneneinstrahlung (z.B.
ein Kellerraum) -Es ist hell genug wenn man an dem Ort eine Zeitung noch
lesen kann. Wie: Durch einen Wäschekorb zwei Stangen (z.B. zwei halbe
Besenstiele) schieben, einen Substratblock darauflegen, in die Bodenwanne
etwas Wasser geben: -Fertig!... Bitte beachten: In der Bodenwanne muß
immer etwas Wasser stehen aber das Substrat nicht im Wasser!->Das feuchtes
Mikroklima (Dampf) genügt In der Regel tauchen die ersten Pilze innerhalb
von zwei Wochen auf (man nennt dies die: "Erste Ernte-Welle")
Danach folgt eine Ruhephase von wiederum ca. zwei Wochen bis die zweite
Erntewelle erwartet werden kann... Insgesamt kann man mit 3-5 Erntewellen
rechnen, Gesamtertrag dabei: mehr als 20% des Substratgewichtes an frischen Shiitakepilzen...
Hier mehr von Dagmar und Thomas
Pilze auf Strohkulturen (Austernpilze, Braunkappen)
Gesunde, trockene Weizenstroh-Ballen besorgen (am besten aus Bio-Anbau,
denn viele Fungizide aus gespritztem Stroh hemmen die Nutzpilze: dies kann
zu Total-Ausfällen führen!) Ballen 2-3 Tage wässern, Ballen
ca. 1/2 Tag abtropfen lassen. Mit Pflanzholz Löcher in das Stroh stechen
und von (zwar uns derzeit nicht -aber vielleicht z.B. von Hagen Breck?!)
Substraten ei- bis faustgroße Stücke möglichst
gleichmäßig im Ballen verteilen. (Ein Substratblock reicht für
ca. 5 Ballen) -Sollten Sie weniger Ballen beimpfen: Kein Problem! Auch
aus dem Rest des Blocks wachsen Pilze... Ballen an gemäßigtem
(10-20°C), schattigem, möglichst windgeschütztem Ort mit
eher feuchten statt trockenen aber nicht naßen Mikroklima lagern.
Nach 4-7 Wochen (Durchwachsphase) tauchen aus dem Stroh die ersten Pilze
auf...
Tip: Mitunter gelingt die Neuanlage solcher Strohkulturen (bis zu
drei "Generationen" lang!) wenn man jeweils den gesund-aussehenden
und -riechenden(!!) Kern von der "Vorgänger-Kultur" (die bereits
weitgehend erschöpft ist) verwendet. -Unabdingbare Vorraussetzung
ist hierfür allerdings: Wirklich gesundes Stroh zur Neuanlage zu verwenden
und aus den Altkulturen keine-/ kaum Fliegenlarven oder Schimmel einzuschleppen....
Holzkulturen (Affenkopfpilz,
Austernpilz, Shiitake u.a...)
Diese Gruppe von Pilzen wächst auf sterilen (also außer dem
Nutzpilz keimfreien) Substraten:
Dies können entweder sog. Schüttsubstrate (=angefeuchtete Mischungen
von Stroh, Sägemehl, Kleie, Mehl etc.) sein die man vor dem Beimpfen
mit dem Pilz durch Hitze- / Dampf- Einwirkung sterilisiert hat oder
man verwendet einfach möglichst- frisch- geschlagenes natürlich-
gewachsenes Holz. Dieses ist nämlich unter der unverletzten Rinde
steril :-) !
Und nun:
Entweder: Schnitte in das Holz machen (Spaltenbreite ca. 1-2 cm). ...mit
der Motorsäge... was wohl nicht jedermann/ fraus s Sache ist...
oder:
mit großem Bohrer Löcher in das Holz bohren. Je mehr Spickstellen Sie schaffen um so schneller ist das Holz vom Nutzpilz besiedelt. In diese Öffnungen unmittelbar anschließend sog. 'Brut' füllen (z.B. unsere "Bio-Brut") Mit Klebeband Spalten wieder verschließen. Hölzer an gemäßigtem (10-20°C), schattigem, möglichst windgeschütztem Ort mit eher feuchten statt trockenen, aber nicht naßen Mikroklima lagern: Das Ziel: Die Feuchtigkeit des Holzes soll erhalten bleiben... -Nach 6-12 Monaten ist die erste Welle möglich...
Am einfachsten machen Sie's jedoch so:
Beimpfen von Holz mit unseren Impf-Dübeln
Sie brauchen dazu: + 0,5 - 1 m lange Abschnitte von frisch-geschlagenem Laubholz + Eine od. zwei unserer Impf-Dübel-Packs / Meter Stammholz + Bohrmaschine mit 9 oder 10 mm Holz- od. Metallbohrer + Sauberen Gummihandschuh + Hammer ( + Bienen- , Kerzen- od. Baumwund-Wachs, Fensterkitt, Lehm o.ä. )
1.) Material besorgen: Achten Sie auf möglichst frisch-geschlagenes Laubholz. Am besten sind Eiche oder Birke. Für Shiitake sind 8-12 cm Durchmesser ideal. Für die anderen Sorten auch dicker. Länge bis zu 1 m. Rinde möglichst unverletzt!
2.) Material bereitlegen: Hölzer, Bohrer, unsere Impf-Dübel, einen sauberen Gummihandschuh, Hammer, (Wachs oä.)
3.) Löcher bohren: In die Hölzer rundherum Löcher mit Bohrer (9 -10 mm Durchmesser) mind. 3 - 4 cm tief bohren. -Pro Meter Stammlänge mind. 25 Stück, besser bis zu 50 Stück. Je mehr desdo schneller und sicherer ist das Durchwachsen. Wichtig: Das Bohrloch sauber ausbohren. Darauf achten, daß keine Rinde oder Verunreinigungen hineinfallen!
4.) Beimpfen: Sofort jeweils einen unserer Impf-Dübel mit sauberer Hand (Gummi-Handschuh) dem erst jetzt frisch-angebrochenen Beutel entnehmen und in die Bohrung hineindrücken oder mit dem Hammer hineinschlagen. -Am Flüssigsten macht man diese Arbeiten zu zweit od. zu dritt: Wobei eine Person ein Loch bohrt und die andere dann jeweils sofort die saubere Beimpfung (Gummi-Handschuh) vornimmt. -Zur Versiegelung gegen Verunreinigungen und Austrocknung ist es ratsam die Öffnungen sofort mit Wachs oä. abzudecken ( -Dies wäre etwas für eine dritte Person). -Angebrochene Packs sofort aufbrauchen! Neue, unverletzte Packs sind im Kühlschrank mehrere Monate haltbar, -siehe Etikett. Wichtig: Das Etikett mit der Pilz-Labor-Identifikationsnummer des Packs aufbewahren.
5.) Die so beimpften Hölzer bei 10- 25 °C lagern (=Durchwachsphase): Wesentlich dabei ist, daß einerseits die Feuchtigkeit des Holzes erhalten bleibt, andererseits die Stämme aber nicht dauerhaft naß lagern, sonst würden sich Schimmelpilze breitmachen!! -Gut bewährt hat es sich jeweils einen Stamm in einen Plastikbeutel zu stecken, diesen zu verschließen, nur ein paar wenige Luftlöcher hinein zu stechen und z.B. im warmen Heizungsraum zu lagern... -Weitere Vorschläge? Eine erste Ernte ist nach ca. 6- 24 Monaten (abhängig von der Holz- u. Pilzart, Anzahl der Impfstellen, Temperatur etc...) möglich...
Beimpfen von Stroh mit unseren Impf-Spießen (für Austernpilze, Braunkappen u.a.)
Diese Gruppe von Pilzen wächst auch noch gut auf einfachen unsterilen Substraten wie eingeweichtem Stroh weil sie schnell und stark genug wachsen um sich gegen viele Kontrahenden (Schimmel, Bakterien) durchzusetzen:
Sie brauchen dazu: + frische, ungespritzte Stroh-Ballen (ca. 10 kg) + Eine Packung unserer Impf-Spieße je Ballen + Eine Möglichkeit das Stroh zu wässern oder naß zu machen + später eventuell eine Mischung aus Gartenerde/ Sägemehl/ Torf/ Buchenwaldstreu...
1.) Strohballen besorgen: Achten Sie auf ungespritztes, trockenes, frisch aussehendes Stroh. Am besten wäre Weizenstroh
2.) Strohballen wässern: Damit der Strohballen von dem Nutzpilz besiedelt werden kann muß er vorher intensiv u. gleichmäßig feucht sein: Am einfachsten durch mehrtägiges Untertauchen (ganz!) in einem Regenfaß. Dazu z.B. mit Steinen beschweren oder Stange durchschieben. -Danach dem Faß entnehmen (Vorsicht: Schwer!!!) u. noch für einige Stunden abtropfen lassen. -Ersatzweise: Befeuchten durch Ablagern im Freien während einer längeren Regenperiode, evtl. in starke Plastikfolie legen. Oder den Ballen an einem schattigen Platz mit Gartenschlauch od. Gießkanne an 2-4 Tagen mehrmals täglich gießen.
3.) Beimpfen: Mit sauberen Händen Impf-Spieße- Packung am hinteren Ende aufreißen und jeweils nur einen Spieß entnehmen -nur am hinteren Ende berühren und sofort tief in den Strohballen stecken. Alle Spieße nacheinander gleichmäßig über den Ballen verteilen. Angebrochene Packung immer sofort ganz aufbrauchen! Die versiegelte Packung ist im Kühlschrank mehrere Monate haltbar, siehe Etikett Wichtig: Das Etikett mit der Pilz- Labor- Identifikationsnummer aufbewahren.
4.) Den so beimpften Ballen bei 10-25 °C lagern (=Durchwachsphase):
Wesentlich dabei ist, daß einerseits die Feuchtigkeit des Ballens
erhalten bleibt, andererseits er aber nicht staunaß lagert sonst
würden sich Schimmelpilze breitmachen!! Ein idealer Lagerplatz ist
schattig, nicht zugig, auf feuchtem, nicht-dauernaßen Untergrund,
in der Nähe einer Wasserfläche (z.B. Feucht-Biotop). Notfalls
kann das Mikroklima künstlich feuchter gemacht werden indem um den
Ballen herum von Zeit zu Zeit der Boden befeuchtet wird. -Besser fast kein
Wasser direkt auf den Ballen geben!! Auch teilweise Abdeckung mit sauberer
Folie hilft die Feuchtigkeit des Ballens zu erhalten... Anmerkung: Zuviel
Wasser ist schädlicher als vermeintlich zuwenig!!!
Evtl. nach einigen Wochen abdecken mit einer 3-5 cm starken Schicht aus
eher sauerer- humushaltiger Gartenerde/ Laubholz- Sägespäne/
Torf/ Buchenwaldstreu, -NIE Kalk!, -feucht halten...
Eine erste Ernte ist nach ca. 3 - 6 Monaten (abhängig von Pilzart, Temperatur...) möglich. Eine Erfolgs-Garantie gibt es nicht. Die möglichen Stroh-Qualitäten sind dafür zu variabel!!
Anlegen einer Kompostkultur (für Champignons, Lepista nuda u.a...)
Diese Gruppe von Pilzen liebt ein Substrat das durch Einwirkung von
Mikroorganismen in z.T. komplizierten vorangegangenen Prozeßschritten
(wie Kompostierung/ Mehrphasen- Fermentation/ Pasteurisation/
Konditionierung) sowohl freie Nährstoffe in mikrobielles Eiweiß
umgebaut hat als auch aktiv Konkurrenzorganismen unterdrückt hat als
auch eine für das Wachstum günstige Mikroorganismen-Flora aufgebaut
hat (dies nennt man dann ein sog. selektives Substrat weil es praktisch
nur für die gewünschte Nutzpilzart optimale Wachstumsbedingungen
bietet)...
Anmerkung: Je höher die Erträge sein sollen umso komplizierter
und ausgefeilter muß auch die Verfahrenstechnik sein. -Wenn's einfacher
sein soll kann das im Extremfall bis zum Ausbleiben jeglicher Nutzpilz-
Erträge führen:
Hier ein Verfahren, das zwar relativ einfach ist aber so leider nur in
großer Mindest- Menge funktioniert:
...dafür bräuchten Sie:
1.) Einen Platz (mind. 4x4m) wo Gerüche auftreten können -ohne
daß sich andere gestört fühlen!...
2.) Viel Zeit und Ausdauer...
3.) Leider mind. 1 besser 2 t !!! strohigen (Weizen- oder Roggen)
Pferdemist (mit max. 30% Schaf/ Schweine/ Rinderdung), möglichst
frisch (max. 1 - 2 Wo. alt)
4.) Körner-Brut (10 - 20 Liter / t)
5.) Später eine Deckerde bestehend aus lehmigem Sand/ Torf/ etwas
kohlensauren Düngekalk
Und so wird's gemacht:
Auf dem Platz (am besten mit befestigtem Untergrund), wird der Mist gleichmäßig
und lagenweise befeuchtet in einer Mindest-Höhe und Mindest-Breite
von 1,5 m aufgesetzt...(wenn Sie weniger aufsetzen, zuviel der anderen
Mistarten zugeben oder der Mist zuwenig Dung-Anteile hat wird er nicht
heiß genug: ansonsten erhitzt er sich selbsttätig bis auf 55-70
°C) Eine Zugabe von 5- 10 % Hühnermist, Sojaschrot, Sonnenblumenpreßrückstände
o.ä. sorgt u.U. für den nötigen Pepp...
Nach ca. einer Woche muß der Haufen umgesetzt werden wobei die außenliegenden
Teile innen hineinkommen und so heizt er sich nochmals auf. Nach fünf
Tagen wird er nochmals umgesetzt und dabei bis zu 50 kg Gips / t gleichmäßig
dazugegeben... Nach weiteren 3-4 Tagen ist das Substrat fertig...
-Abschließend kann es nochmals -in Säcke oder Kisten abgefüllt-
für einige Tage bei 50-60 °C pasteurisiert werden -worauf man
im Hobby-Maßstab verzichten kann unter Inkaufnahme von Mindererträgen...
Ganz wichtig: Erst wenn das Substrat keinerlei Ammoniakgeruch mehr aufweist
(dies würde die Brut schädigen oder abtöten!!!) kann es
in PE-Folien-Beutel abgesackt: werden: Lagenweise wird immer eine Handvoll
Körnerbrut (insgesamt mind. 10 -besser jedoch mind. 20 Liter / t)
zugegeben und die Beutel (d=40-50cm) bis ca. 90cm hoch befüllt...
Jetzt muß es ca. 2 -3 Wochen durchwachsen (bei 10 - 25 °C) dann
wird es (bei Champignons) 3 - 5 cm hoch mit einer Deckerde die aus
lehmigem Sand oder humusarmer bzw. weitgehend keimfreier Untergrunderde
(mit 30 % angefeuchtetem Torf u. 3 - 5% kohlensaurem Düngekalk vermischt)
abgedeckt... in einigen Tagen wächst das Mycel in die Deckerde hinein...
Diese muß immer leicht feucht gehalten werden... Die zu erwartenden
Erträge liegen bei immerhin ca. 10 - 15 kg / m2 -Im Intensiv-Anbau
sind inzwischen mehr als 30 kg / m2 üblich...
-Das Hauptmanko dieses Verfahrens ist die Mindestmenge an Substrat
(1 - 2 t) die nötig sind zur selbsttätigen Erhitzung. -Nähme
man weniger Substrat heizte es sich nicht stark genug auf, da die Wärmemenge
die verloren geht zu groß ist. =>Es stellt sich keine "selektive
Flora" ein...
Diese nötige Mindestsubstratmenge ließe sich wohl auf ca. 200
l verringern durch eine gute Isolation: dazu eine Idee
aus den USA -nö! ist weg! -aber such doch einfach selber so weiter! (-dh. als Vorschlag zur Modifikation für unsere Zwecke: Eine gute und wasserfeste Isolation um ein ausgedientes, -aber dichtes 200 l Öl- oder Chemikalienfaß und sicherstellen, daß das Substrat dennoch eine Mindestluftmenge
bekommt um anaerobe Zustände zu vermeiden!)...
Nähme man noch weniger Mist würde es nicht heiß genug,
man müßte von außen "künstlich" heizen.
Am ökologischsten wäre es das Substrat im Sommer zu bereiten
wo die Sonneneinstrahlung für die nötige Aufheizung sorgt...
Viel viel einfacher und ohne jeden technischen Aufwand kann es klappen
wenn man das auf einem vergleichsweise kleinen Haufen liegende Substrat
sich völlig selbst überläßt: Dann wird es nur im Inneren
wirklich warm (-warm genug???): Man muß die Brut nach dem Abkühlen
(sie verträgt max. 30 °C, -daher mit Thermometer checken) tief
in das Substrat stecken... So kann man sich für einen ersten Versuch
eventuell sogar die Beschaffung von relativ- teuerer Brut sparen und als
Startmaterial das Putzwasser bzw. Putz-Abfälle der Reinigung von Champignons
verwenden. (-So hatte übrigens auch die Champignonkultivierung vor
ein paar hundert Jahren in Frankreich begonnen...)
Ein ganz einfaches Rezept fand ein Pilzfreund in der deutschen Übersetzung
eines alten russischen Kochbuchs: "Geschenk für junge Hausfrauen oder
Mittel zur Verringerung der Wirtschaftsausgaben" (Podarok molodym chosajkam),
verfasst von Helene von Molochoweh /Molochovec, Elena I, (ca. um 1870) Deutsche Ausgabe, gedruckt
in Leipzig: S. 633 ff: (nun hier online)
(Rezept Nr.) 796) Champignons zu pflanzen. Man mache einen langen
Graben von 3/4 Arschin (1 Arschin = 0,71 m) Tiefe und von beliebiger Breite,
fülle ihn ganz mit Pferdemist und schütte, 1/4 Arschin hoch,
schwarze Erde darüber und ebene dieselbe gut. Dann nehme man
frische Champignons mit den Wurzeln und der Erde, zerhacke sie grob, säe
sie auf das bereitete Beet, und schütte drei Fingerbreit Erde darüber.
Nach 3 Wochen wird an der Oberfläche dieses Beetes die Erde in kleinen
Klümpchen sich erheben und das ist ein Zeichen, daß die Champignons
zu wachsen angefangen haben. Wenn einmal die Champignons sich so eingenistet
haben, werden sie immerfort wachsen, wenn man jedesmal, nachdem man sie
eingesammelt hat, einige zerhackte Stengel wieder auf das Beet säet
und sie wieder mit Erde überstreut.
Das Substrat für Lepista nuda kann ebenfalls viel einfacher
sein:
Es braucht dazu eine gleichmäßige Mischung aus Pferdemist und
Waldstreu die man ca. 15 cm hoch und 40 cm breit an grasigen und schattigen
Standorten aufschüttet und Mitte bis Ende Juli mit walnußgroßen
Pilzbrutstücken beimpft und mit PE-Folie und Brettern abdeckt um es
vor Austrocknung zu schützen... Die Fruchtkörper erscheinen von
Oktober bis November in 1-2 Wellen direkt auf dem violett-scheinenden Oberflächenmycel....
Das Substrat für Macrolepiota procera liebt Pferdemist/ Fichtenstreu-
Mischungen in der Nähe von Wurzeln... Je mehr Startsubstrat man zugibt
und je länger Zeit man ihm einräumt um so wahrscheinlicher ist
ein Erfolg ...
Noch etwas Literatur dazu: Werner Dittmer: Frische Pilze selbst gezogen BLV-Verlag, München Ulrich Groos: Speisepilze aus eigener Zucht Falken-Verlag, Niedernhausen/Ts. Helmut Steineck: Pilze im Garten Ulmer Verlag, Stuttgart Jolanda Engelbrecht: Pilze aus dem eigenen Garten ? Michael/Hennig/Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde, Band I, VEB Gustav Fischer Verlag, Jena (-unseres Wissen im Buchhandel vergriffen -> ABER per Fernleihe in jeder öffentlichen Bibliothek leihweise zu haben...) u.a.
zuletzt: zb von radicalmycology.com: spore liberation front - primer v.1.1.pdf
Wir würden uns freuen hier Ihre Anregungen / Erfahrungen mitaufzunehmen...
Thomas Ziegler
ofw
eMail: thomas@biopilze.de