1.) mein persoenlicher bericht aus muenchen waehrend der "muenchner konferenz zur sicherheitspolitik":
wir (dh brisca: w, 25/ luca: m, 26/ thomas: m, 41) von attac-wue (u. meine attac-kritik) gingen am samstag 2.2.2 kurz nach 12.00 uhr von der theatinerstr. richtung marienplatz um uns mit den anderen attacies aus wue zu treffen und wurden dabei schon mal von der polizei angehalten zur ausweiskontrolle...
ein paar meter vorm marienplatz trafen wir susi und martin: beide den mund mit einem dicken leukoplast-pflaster verklebt und mit kuli draufgeschrieben: "demokratie?"
wir bekamen auch welche und gleich war ein fernsehteam da und nahm uns auf... wir gingen zum marienplatz (die pflaster drauf...) und wurde auch da wieder von polizei angehalten und mussten ausweise abgeben...
sie gaben unsere daten per funk weiter zur ueberpruefung ob gegen uns was vorlaege... und dann kamen wieder zurueck, gaben die ausweise zurueck und erteilten uns einen muendlichen platzverweis weil wir fuenf personen waren und eine politische aussage machen: wir sollten den marienplatz richtung theatinerstr. verlassen, mind. 300 m weit..., wenn wir wieder ergriffen wuerden wuerden wir festgenommen werden...
ok, wir gehen ein paar meter (ca. 15m) und bleiben dort haengen, weil wieder fernsehkameras und posieren fuer fotokameras... wir treffen die anderen wuerzburger und muenchner attacies, jetzt sind wir ein gutes dutzend... viele passanten sehen unsere pflaster, man merkt dass sie unserem protest verstehen und innerlich zumeist auf unsrer seite sind... -einer poebelt: "des iss guuat, dass eess des mei verklebt hobts..." -wir klatschen...
die ganze zeit hoert man vom marienplatz skandierende demonstranten, wir koennen aber nicht an den uniformierten vorbei, daher gehen wir die schmale gasse hinten um das rathaus herum und kommen so unbehelligt ca. gegen 13 uhr am marienplatz und auf der strasse am rindermarkt an... (also formal am rindermarkt, faktisch auf dem marienplatz...) dort stehen wir und warten ab was sich tut...
die sonne scheint, am balkon des rathauses sind einige fernsehkkameras positioniert, der balkon ist voll mit leuten, einige glauben den innenminister beckstein erkannt zu haben...
gegen 13.30 werden wir alle per lautsprecher aufgefordert den marienplatz (der sich inzwischen soweit gefuellt hat dass man nicht mehr umfallen kann vermutlich fast 10.000 leute) richtung tal zu verlassen! wir lachen...
na also! die demo beginnt!! *grins*

die spontane latschdemo geht also schon mal friedlich los:
vom marienplatz durch das tal zum isartorplatz und dort rechts abgebogen (vorbei an in stellung gebrachten wasserwerfern) in die frauenstr. .- eskortiert von ca. 100 - 200 polizisten mit helm, knieschützern und bewaffnet mit schlagstoecken und knarren...
irgendwie wurde dort aber ein pulk von ca 20 leuten von uns gekesselt...
die wollten wir natürlich dort nicht der polizei ueberlassen und so stoppte der ganze zug und rief immer wieder: 1-2-3, lasst sie frei! und wenn sich wieder durch die polizei eine unruhe in der ganzen herde (-und als eine solche -absolut friedliche herde empfand ich uns) entwickelte konnten wir sie mit dem skandieren von: wir sind friedlich was seid ihr? besaenftigen....
so standen wir alle eine gute halbe stunde, recht gemütlich unter herrlich blauem himmel und in der sonne , eingerahmt von den haeusern der altstadt wo viele anwohner von ihren fenstern aus interessiert die ereignisse betrachteten... ne ganze weile stand ueber uns auch ein polizei-hubschrauber... wir riefen immer wieder unsere parolen wie: krieg ist terror -krieg ist mord!- stopp die nato jetzt sofort! ...hoch die internationale solidaritaet! ... wir wollen hier nur friedlich demonstrieren...
inzwischen hatte die polizei auch im weiteren verlauf der frauenstr. zum viktualienmarkt hin von uns welche gekesselt...
dann von allen seiten alle strassen mit leuten verstellt...
-einmal hatten mitten aus der menge heraus zwei zivi-polizisten -wie sich dabei rausstellte- einen von uns gepackt (ich glaub rainer hiess er, ca 60 jahre alt und natuerlich auch voellig friedlich- absolut unverstaendlich, willkuer, so kams bei uns an...) und noch bevor irgendjemand sie auch nur ansatzweise haette aufhalten koennen (so wie loewen die sich schwache gazellen aus einer herde reissen) hinter die polizei-kette gezogen... -und weg war er!!!
zwischendurch gab es verhandlungen mit dem einsatzleiter -dies wurde von einem von uns per megafon durchgegeben: wir forderten eine demo zum dgb-haus...
nach geschaetzt-inzwischen gut einer stunde am platz - die sonne war gerade hinter der haeuserfront abgetaucht, es wurde kuehl... gelang uns ein durchbruch, erst verhalten, also ca. die haelfte, dann bald alle folgend den huegel runter in die westenriederstr. und zurueck zum tal am isartor vorbei richtung marienplatz...
dort im tal, vor burger-king und mac wuerg gabs wieder eine polizeifront durch die wir nicht mehr weiter richtung marienplatz kamen...
also wieder stehen, skandieren, warten, sich mit einander unterhalten, singen, -eigentlich braeuchten wir jetzt nur noch ein paar musikinstrumente um zum tanz aufzuspielen,aber unsere musiker hatten aus furcht vor deren zerstoerung die geige, bratsche und die weiteren instrumente zuhause gelassen und so kraechtzten nur hie und da ein paar "ghettoblaster" vor sich hin...
-zwischendrin versorgungseinkaeufe in den umliegenden laeden, die haben somit auch uns angebliche "chaoten" selber und eben ganz anders als das schema der springer-presse erleben koennen...
weiterhin interviews und gespraeche mit den weibliche polizisten (-ganz suesse maeuse -nur eben auf der falschen seite...,) die uns von ihren befindlichkeiten mitteilten:
kaemen aus nuernberg, seit 1 1/2 jahren bei der polizei, jetzt bereitschaftspolizei, kaserniert, freitag von 5.30 -22.00 dienst, dann zurueck im mannschaftswagen in die kaserne, und am sa um 6.00 wieder her, wahrscheinlich heute dienst bis 22.30 -abhaengig davon wann die konferenz endet... evenuell am so wieder... hat jede menge ueberstunden die sie nicht loswird... eigene polizeieinsatzstiefel gekauft weil die standardmaessigen globig und hart sind und blasen machen... beim blick auf meine turnschuh: wuerden sie auch gern aber is nich: -tja, mitgehangen, mitgefangen, grins...
die gruenen versuchen wieder mal druck zu machen und draengen uns ein paar meter zurueck richtung isartor...
immer wieder rufen wir: "...lasst uns endlich raus -wir wollen zum winterschlussverkauf..."
jemand von uns spricht durchs polizeimikro und sagt es gaeb die meoglichkeit den kessel zu verlasssen und sich zwei genehmigten veranstaltungen anzuschliessen: im dgb-haus oder in einer kirche... und sofort danach toents: "achtung achtung hier spricht die polizei..." gellendes pfeiffkonzert: und deren offizielles angebot uns aus dem kessel in kleinen gruppen zu entlassen...
es dauert noch ein paar min: vorbei an der phallanx der gruenen maennchen und zwei digitalen videokameras (ich hoere wir werden hier alle gefilmt und so erkennungsdienstlich behandelt, erfasst und die bildmuster mit anderen datensaetzen verglichen: zb. vom castor-widerstand...) gehts "ins freie" ueber den viktualienmarkt und die herde geht auch weiterhin ganz friedlich auseinander...

unser weg (noch drei leute): zum dgb-haus in der schwanthalerstr.:
am sendlingertorplatz ruf kurbelt eine aeltere frau die auto-seitenscheibe runter und ruft uns (offenbar innerlich durch die stimmungsmache der medien und was man als interessierter aber unbeteiligter buerger so mitbekommt...) besorgt zu: hoert doch auf! geht doch heim... -auf dem weiteren weg immer mehr polizei-busse mit blaulicht und martinhorn, und in richtung schillerstr. wirds noch dichter...
endlich!
im dgb-haus waren von einzelnen gruppen der zur demo in muenchen aufrufenden veranstaltern infotische aufgebaut und es gab zu essen und zu trinken und man konnte sich zwanglos treffen und unterhalten.
gegen 19.00 fand eine kurze pressekonferenz statt:
darin wurden nochmals kurz geschildert wie es zu der situation des ausnahmezustandes , (den die polizei wie bekannt weidlich nutzte....) kommen konnte: bereits im herbst 2001 wurden demos beantragt. die polizei und der verfassungsschutz hatte die letzten tage immer wieder behauptet es würden bis zu 3000 gewaltbereite autonome anreisen, die stadt hatte daraufhin alle demos verboten und der ausnahmezustand wurde ueber die innenstadt verhaengt. widerspruchsklagen wurden von dem bayr. verwaltungsgerichtshof in 2. instanz buchstaeblich in letzter minute -also erst unmittelbar vor dem wochenende abgewiesen- sodass damit dem buendnis das eilverfahren vor dem bundesverfassungsgericht durch das wochenende (welches arbeitsfrei...) faktisch verstellt war: es blieb somit dabei: ausnahmezustand!! -innerhalb des mittleren rings (=die gesamte innenstadt und von freitag bis montag, und durch die mainstreampresse kriminalsierung und panikmache ...)
die veranstalter bekraeftigten die entschlossenheit zur vermeidung dieses praezedenzfalles eine feststellungsklage beim bundesverfassungsgericht in karlsruhe fuehren zu wollen...
grosser beifall!!

danach wurde eine lagebesprechung (ohne presse) abgehalten...

es stuermen nacheinander jeweils ein paar juengere leute rein, ans mikro, berichten von einem polizei-kessel in der schillerstr in dem 300 leute waeren und fordern solidaritaetsaktionen von den anwesenden...
mir schien sie werden irgendwie ignoriert...
nachdem wir uns durch essen, trinken und etwas rast gestaerkt besorgen wir uns trillerpfeifen und versuchen durch zuruf noch mehr leute zu motivieren: "auf in die schillerstr., was ist jetzt mit der lautstark beschworenen solidaritaet??"...
auf dem weg dorthin, ca. 500 m, oder 4 haeuserzeilen, oder ueber drei kreuzungen hinweg immer wieder unsere fragen an die entgegenkommenden:
was geht ab?
tenor: die polizei hat 2-300 gekesselt und werden jetzt auch total wild und schlagen dort zum teil wahllos und wild auf alles ein was sich bewegt, voll agressiv geworden... nee nee, sie haetten die schauze voll und kaemen nicht mehr mit dorthin...
und in der tat: kaum an einer phallanx der grau-und gruenhelme mit schlagstoecken stuermen die ein paar meter vorwaerts wie eine echte bullenherde und ich fuerchte um meinen kopf, aber die meute beruhigt sich wieder, es wird skandiert: haut ab, haut ab...
die demonstanten vor mir, noch eine strasse vom kessel entfernt sind jetzt nicht mehr so softies wie wir vom nachmittag, einige kraeftige kerle, insgesamt dunklere bekleidung registrier ich, es wird bier aus flaschen und dosen getrunken, der umgangston ist rauher, als insgesamt drei blechdosen in ganz hohem bogen durch die luft hinter die polizeiphallanx fliegt geh ich in die vordersten linien und ruf: ganz ruhig... und nachdem die situation zu knistern beginnt: wie waers, lasst uns zurueck zum bgb-haus laufen und dort unterstuetzung holen (-im sinne von: aeltere, neutrale zur vermittlung holen und um die konfrontationsituation zu entschaerfen ausgedrueckt...)
ja, allgemeine zustimmung, wir ziehen uns zurueck, die bullenhorde stuermt zum teil an mir vorbei, ich denk noch: oh oh, ganz ruhig, nicht dass du jetzt nen blutigen kopf kriegst... aber es bleibt friedlich, sie treten wieder zurueck, nur ein paar weitere an mir vorbei und um einen polizeibus zur sicherung rum...
da hoer ich irgendwo vor mir eine fensterscheibe von einem auto klirren...
...ein paar sekunden eine merkwuerdige szene:
ich werde zweier personen mit -wie sich gleich rausstellt- kameras gewahr:
sie bewegen diese wie verabredet (-so jedenfalls kams mir sofort -und auch jetzt noch als ich schon oefter drueber nachgedacht hab- vor) mit einem jungen mann mit: ca. 18 jahre, bart, etwas dicker, weiss und lederfarben bekleidet: der springt von hinten mit einem satz auf einen polizeibus auf und reisst dem das hintere links obere blaulicht weg, in dem moment blitzts aus beiden kameras je einmal... der junge verschwindet vor meinem augen nach vorne zur seite und ist weg...

noch zwei kreuzungen bis zum dgb-haus:
es kommen uns leute entgegen die sagen, es hat keinen zweck, da ist kein durchkommen... wir laufen weiter die schwanthalerstr. stadtauswaerts und kommen zur letzten kreuzung vor dem dgb-haus.
dort steht eine dichte reihe der gruenen die somit strasse und gehwege versperren.
auf meine aufforderung uns durchzulassen hoeren wir nein, hier kaemen wir nicht durch, wir sollten hintenrumgehen, dort waere der zugang moeglich... -wir lassen uns nicht abwimmeln und sagen: wir wollen als freie buerger zutritt zum dgb-haus, dort findet eine genehmigte veranstaltung statt und dort wollen wir hin...
wir hoeren nochmals hintenrum, er koenne nix machen, waere anweisung von der einsatzleitung und wenn er uns jetzt durchliesse gaeb dies eine schlechte beurteilung... ein aelterer gewerkschaftler neben mir wird jetzt deutlicher: was waere denn hier los, dass er als ueber 25jaehriges gewerkschaftsmitglied keinen zutritt bekaeme..., das letzte mal waere das gewerkschaftshaus uebrigens waehrend der NAZI-zeit von der polizei umstellt worden..., er fordert von ihm nennung von namen, dienstgrad und identifikationsnummer und wer der einsatzleiter sei, er wuerde sich beschweren...
nach einigen min, siehe da es geht doch, wir duerfen durch, insgesamt kommen jetzt ca. 30 leute unmittelbar mit uns in dgb-haus...

dort ist die lagebesprechung laengst beendet, in den naechsten min sammeln sich im saal ca. 60 personen.
es wird mitgeteilt, dass in einem polizeikessel ca. 200-300 leute in der schillerstr. festgehalten wuerden und dass der zutritt zum dgb-haus nicht mehr moeglich sei...
wenig spaeter kommen leute in den saal die berichten, dass es auch nicht mehr moeglich sei das gebaeude zu verlassen, die polizei haette sie wieder hineingeschickt...
es gibt eine lebhafte diskussion was zu tun sei. es wird gefordert, dass die polizei die absperrungen aufloesen solle denn es waere ein skandal, dass gewerkschaftlern der zutritt zum gewerkschaftshaus verstellt werde...
nach einer weile kommt von der einsatzleitung das angebot, leute duerften das gebaeude einzeln und nacheinander verlassen...
es wird sich ausgetauscht und wir kommen ueberein, dass wir auf einem vollstaendigem abzug der polizei und auf gemeinsamen abmarschmoeglichkeit und freiem geleit bestehen... dies sei ein politischer skandal...
es wird vom vorsitzenden der gew bayern die unterstuetzung durch seine gewerkschaft zugesagt und dass wir hart bleiben sollten und uns auf eine lange nacht vorbereiten sollten...
zwischendrin wird vo gewerkschaftlern die internationale angestimmt: "...die arbeiterklasse erwirkt das menschenrecht..." es ist von solidaritaet die rede... wir informieren ueber handy das infotel und bitten um info an die medien die kommen sollen um den skandal hier oeffentlich bekannt zu machen...

es wird spaeter und spaeter...

immer wieder gibt es verhandlungen mit der polizei, es wird rege diskutiert..., und immer wieder verkuendung der ergebnisse, erst einzeln das gebaeude verlassen, dann in gruppen, dann abzug der polizei von einer strassenseite, dann auf beiden seiten -aber noch zivilpolizei am ausgang...
zuletzt geht die polizei aber auf unsere forderungen des kompletten abzuges und des freien geleites ein, -ohne jegliche kontrolle-
und damit broeckelt der wille zur solidaritaet und zum ausharren der meisten vollends ab, ein paar reporter sind inzwischen da und machen interviews...

gegen mitternacht verlassen wir (dh brisca, luca und ich) so ziemlich als letzte das dgb-haus richtung kessel in der schillerstr., drei kreuzungen weiter steht inzwischen eine polizeiabsperrung, dahinter ein paar beamte, davor einige jugendliche, die szene ist ganz ruhig, alle sind muede...
wir gehen wieder eine strasse zurueck weil da kein durchkommen ist und verlassen die stadt ueber den marienplatz der inzwischen menschenleer ist ueber die theaetinerstr. richtung "muenchner freiheit"...

2.) was lief drinnen: ein paar stimmen (vom 2.2.2, vormittags):
gesendet vom bayr. rundfunk (jugendkultursendung "zuendfunk" am mo, 4.2.2, 16.30 uhr):
spontan-interview vom br-reporter thies marsen (den find ich gut!!) zuerst mit volker ruehe (ehemaliger verteidigungsminister):
reporter: ...ich komm grad vom marienplatz wo eine grosse ansammlung von leuten ist, wo viel polizei ist, bekommen sie davon hier drin davon was mit...?
ruehe:...ja sicher ich bin nur bis 200 m von hier entfernt mit der taxe gekommen und den rest hab ich dann zufuss hierher verbracht, aber das wichtigste ist ja dass die konferenz in sicherheit und in ruhe ohne druck von aussen durchgefuehrt werden kann...
reporter: redet man denn hier so beim buffet jetzt auch ueber das was da draussen los ist?
ruehe: ich glaub fuer die auslaendischen besucher ist das schon n einigermassen martialischer anblick -aber das schlimmste waere wenn die strasse hier wirklich stoeren koennte...


reporter: darf ich fragen: -was sind sie, herr may?
may: ich bin selbststaendig als politik-berater
reporter: ich komm grad von draussen vom marienplatz da gehts ziemlich ab...
may: ja??
reporter: ...da sind einige tausend leute und einige hundert polizisten und schon einige dutzend festnahmen was ich so beobachten konnte -sie als politik-berater, haetten sie nen tip wie die sich besser einbringen koennten -mit ihrem anliegen?
may: na ja, ich meine, es ist ja sehr viel muehsamer wenn man den ueblichen weg geht, naemlich sich eben entsprechend politisch zu engagieren -aehh- in parteien fuer die entsprechenden ideen stark zu machen und dann den muehsamen weg zu gehen mehrheiten zu finden, insofern muss es ja nicht immer nur die ausserparlamentarische opposition sein
reporter: also ihr rat: auf in den marsch durch die institutionen...
may: sozusagen- wobei ich natuerlich durchaus auch gegenmarschieren wuerde gegen das eine und andere *grins*...


reporter: (zu aegyptischem journalist): werden sie von den demonstrationen hier draussen schreiben?
aegyptischer journalist: aber sicher, ich bin persoenlich interessiert an allen formen von protesten gegen dieses meeting, -denn wissen sie- wir in der 3. welt setzen grosse hoffnungen in liberale und linke bewegungen in den westlichen staaten die versuchen ihre regierungen dazu zu bringen, dass sie sich auch um unsere hoffnungen, erwartungen und rechte kuemmern, denn die herrschende weltordnung -und vor allem ihre oekonomischen aspekte sind nicht fair und nicht gerecht... -deshalb finden diese proteste bei uns durchaus beachtung -sie machen die politiker bei euch darauf aufmerksam dass die menschen in der 3. welt das beduerfnis nach gerechtigkeit haben
reporter: wenn sie als aegypter sich hier unser politisches system -unsere demokratie ansehen: wie sie gehoert haben , wurden alle veranstaltungen und demos verboten was sagen sie....?
aegyptischer journalist: uuh mein freund das ist beileibe nicht dass erste mal, dass protestaktionen und das recht auf freie meinungsaeusserung in einem westlichen staat beschnitten worden waeren -wie soll man etwa das beschreiben, was nach den attentaten nach dem 11.september passiert ist -das ist schon eine art von faschismus und chauvinismus -niemand darf kritik ueben -niemand darf eine abweichende meinung aeussern -was jetzt hier in muenchen passiert ist -dass die gerichte saemtliche demonstrationen verbieten ist nicht zum ersten mal passiert -es gibt auf der welt keine perfekte demokratie...


reporter: da ist doktor wolfgang gerhardt, fdp-fraktionschef -herr gerhardt! ist heut schon irgendwie gross was passiert?
gerhardt: ja gut, wir haben drei kurze knappe einfuehrende vortraege zu dem themenbereich gehoert und dann die diskussion auch begonnen -heute morgen -wie das immer ueblich ist...
reporter: wird das wichtige hier wirklich vorne am podium besprochen oder ist das wichtige nicht was man so....-
gerhardt: -das ist eine mischung: das podium ist natuerlich bedeutsam fuer die teilnehmer weil sie fuer ihre laender -aehh- sehr autorisierte stellungnahmen abgeben koennen und die gespraeche -das ist richtig- die permanente begegnung innerhalb der zwei tage in gespraechen -wie jetzt hier- das ist ganz entscheidend!
reporter: es war ja jetzt letzte nacht einiges los, eine demonstration -obwohl ja keine genehmigt war- die leute dort draussen auf der strasse sagen ja hier trifft sich die welt-kriegs-elite und plant sozusagen die naechsten kriege! --machen sie sowas hier?
gerhardt: ist ein voelliger quatsch! wir reden ueber konflikte und konfliktbeilegungen...
reporter: aber es heisst doch krieg gegen den terror...?
gerhardt: ja es heisst (engl.) "war" -das drueckt der amerikanische praesident so aus -fuer die hat (engl.) "war" eine ganz andere bedeutung... --fuer uns heisst das: auseinandersetzung mit terorr-ismus! -die wird AM ENDE mit militaerischen mitteln gefuehrt!! --aber vorher mit allen politischen, sozialen und oekonomischen anstrengungen um das zu verhindern!
reporter: -aber wir sind doch schon mitten in den militaerischen mitteln -eigentlich-? -oder??
gerhardt: ja wir sind drin, weil -aehh -leute ja -aeh- andere angegriffen haben -aber es bleibt doch nicht allein bei militaerischen mitteln...


reporter: angelika beer , die verteidigungspolitische sprecherin der gruenen, auch sie treff ich hier! aemm, draussen gestern hier war mords was los... demonstrationen und so weiter... -vor ein paar jahren waeren sie wahrscheinlich noch draussen gewesen oder? -und nicht hier drinnen im bayrischen hof?...
beer: aeeh, das kommt ganz drauf an was fuer demonstrationen - ich finde das generelle demonstrationsverbot falsch-
reporter: -trotzdem sind sie hier und nicht draussen-
beer: -ich glaube...-
reporter: um zwoelf ist glaub ich wieder eine pressekonferenz auf dem marienplatz vielleicht sehen wir uns ja dann...
beer: -dass es notwendig ist hier auch gruene aussenpolitik und sicherheitspolitik zur diskussion zu stellen -aeehh- das gehoert dazu- wie gesagt ich bin hier teilnehmerin - aber ich haette mir gewuenscht, dass friedlicher protest auch zugelassen wird...
reporter: und sie glauben sie koennen sich wirklich hier einbringen- so richtig hier, gruene wertvorstellungen einbringen... aehh- -ich mein- -das hat ja jetzt im zusammenhang mit afghanistan auch nicht "so" toll geklappt-
beer: wir sind immerhin dabei -oder haben durchgesetzt, dass es n UN-Mandat gibt -wir haben gesagt dass wir jetzt nicht "die lead (oder delete ??? tz) nation" uebernehmen wollen sondern die polizeikraefte in afghanistan aufbauen -alles das ist ein bestandteil von praeventiver politik- die wird hier zur kenntnis genommen...


laut jungle world nr. 7 vom 6.2.2: sprach auch edmund stoiber "...auf der konferenz und zwar zum thema sicherheitspolitik: bedingt angriffsfaehig, so koennte man seine kritik an der militaerischen leistungsfaehigkeit deutschlands in eine formel fassen. er fordert eine deutliche erhoehung des ruestungsetats. die gewachsenen verpflichtungen koennten nur erfuellt werden wenn wir unsere armee entsprechend ausstatten. denn der bayer ist neuerdings auch um die wahrung grossdeutscher, ja sogar europaeischer interessen bemueht: wir europeaer duerfen uns nicht nur auf die usa verlassen. der technologische abstand zu den usa sei viel zu gross.
bundesverteidigungsminister (-me praeziser: bundes"kriegs"minister-) rudolf scharping pflichtete ihm da bei. er gestand in seiner rede auf der konferenz die militaerische schwaeche europas ein, kritisierte aber zugleich die mangelnde bereitschaft unserer amerikanischen freunde, transatlantische projekte zu verwirklichen und technologietransfer durchzufuehren.
die us-amerikanischen vertreter auf der muenchner konferenz verrieten indes ihr naechstes ziel im "krieg gegen den terror". "ein terrorist residiert in bagdad" verkuendete senator john mc cain. stoiber drueckte es anders aus: "militaerische optionen sind notwendig zum schutz der friedens- und menschenrechte", sagte er waehrend 850 demonstranten in muenchner zellen auf ihre freilassung warteten.


als ergebnis der konferenz wurde bekannt, dass die usa ihren wehretat um 12% erhoehen wollen... die europaeer und besonders die deutschen werden wohl nachziehen (muessen ?) -aber die staatsausgaben sollen insgesamt sinken... -na, wo da wohl gespart werden wird??

3.) fazit zu muenchen:
es lief fuer uns demonstranten unmittelbar erst mal sehr gut!
klar entlarvt und auch fuer den/die allerletzten sichtbar (-wenn er/sie es sehen wollte-) wurden die massiven kriminalisierungsversuche durch die bayrische polizei, das innenministerium und den muenchner oberbuergermeister christian ude:
der hatte im vorfeld der demo angekuendigt: "...dass auch der kleinste protest im keim erstickt werden wuerde..."
die zeitschrift "jungle world" schreibt dazu in ihrer nr. 7 vom 6.2.2 auf seite 8: unter dem titel: "hier demonstriert die sicherheit"...schon wochen vorher zeichnete sich ab, dass ude und co. jedes mittel recht sein wuerde den organisator/innen der proteste schwierigkeiten zu bereiten... bereits mitte januar quittierte der von der csu unter druck gesetzte ude die forderung des buendnisses unterkuenfte fuer die demonstrant/innen bereitzustellen, mit der bemerkung:"soweit kommts noch dass wir unsere stoerer beherrbergen oder bewirten..." danach begann die stadtverwaltung systematisch die betreiber aller einrichtungen und projekte zu bedraengen, die in die vorbereitung der protestaktionen einbezogen waren. so wurde den organisator/innen das audimax der ludwig-maximilians-universitaet als veranstaltungsort verweigert, dem eine-welt-haus wurde signalisiert, dass es jegliche finanzielle unterstuetzung der stadt verlieren wuerde, wenn die dort geplanten veranstaltungen und vorbereitungstreffen durchgefuehrt wuerden
anm: eine vom asta der uni-muenchen http://stuve.uni-muenchen.de herausgegebene dokumentation einer reihe von dennoch!! bereits seit november '01 stattfindenden (vor)veranstaltungen (zu detaillierter und differenzierter inhaltlicher auseinandersetzung mit der NATO, hintergrundinformationen und -analysen dazu!!...) gibts uebrigens online: download!!, pdf-datei, 0.3 mb.
-mit demselben druckmittel verhinderte die stadt zb. auch ein benefiz-konzert fuer das protestbuendnis im kulturprojekt "kafe kult"...
anm: vgl zu den vorgaengen zb die presseerklaerungen und offenen briefe des buendnisses und viele weitere details auch vom BUKO(=bundeskongress entwicklungspolitischer aktionsgruppen) (-siehe auch zb. www.attac-muenchen.de/...)
-so kam es ua auch zur beschlagnahme von computern und faxen und festnahmen von verantwortlichen, sowohl vor der veranstaltung als auch waehrenddessen: so wurde zb auf dem weg zu einer pressekonferenz am muenchner marienplatz am 2.2.2 der mitinitiator des buendnisses claus schreer festgenommen...

+ + +

-kleiner joke am rande dazu:
christian ude (der obb) war fuer mich als rechtsanwalt um 1980 herum vor dem bayr. verwaltungsgericht taetig: fuehren meiner klage auf anerkennung als kriegsdienstverweigerer gegen die bundesrepublik deutschland
und spaeter sahen wir uns im rahmen von tagen der politischen bildung waehrend meiner zeit als zivildienstleistender und wir diskutierten damals (auch noch eine weile privat) just die frage der meinungsfreiheit und ob der staat gegen extremisten von links und rechts restriktiver vorgehen sollte und waren uns DAMALS einig, dass es fuer die demokratie besser sei dies im oeffentlichen raum zuzulassen und auszutragen und so zur allgemeinen staerkung der demokratie beizutragen durch verwirklichung des grundrechts auf freie meinungsaeusserung (-im rahmen unserer freiheitlich-demokratischen grundordnung im sinne des grundgesetzes der bundesrepublik deutschland) -und eben NICHT die von der bayrischen csu-linie abweichende meinungen -wie in bayern seit jahrzehnten ueblich- durch den starken "rechts"staat von vorne herein zu unterdruecken, weil der versuch etwas zu unterdruecken schlicht ein zeichen politischer kurzsichtigkeit = DUMMHEIT ist -es wird damit eben NICHT geloest, schwelt vielmehr unter der oberflaeche weiter und vermag so weitere anhaenger zu rekrutieren...
-aber inzwischen ist christian ja oberbuergermeister der spd -mitten in bayern, einer 50jahre gewachsenen (=verfilzten) csu-"landschaft" und hat demnaechst wahlen und die will er wieder gewinnen!!! und sich somit politisch korrekt verhalten -dh sich keine bloesse geben bei eventuellen krawallen ... und da ist dann das grundrecht auf demonstrationsfreiheit schonmal nicht mehr SO wichtig... und muss eben hinten runterfallen -na ja, und pazifisten sind die spd-ler ohnehin nie wirklich gewesen...

und da empfaengt man dann die weltkriegselite weiterhin mit sekt, denn es ist ja "eine ehre fuer muenchen" -und natuerlich sind im hintergrund ua die arbeitsplaetze und die gewerbesteuereinnahmen durch die ruestungsindustrie in muenchen ein weiteres argument (stichworte: mbb, iabg, siemens, esg, ...)

+ + +

ich meine: die anzahl der demonstranten gegen die NATO (als der anfaengliche demo-anlass der angesichts der skandaloesen polizeistaatsmethoden etwas zurueckgetreten und mehr die forderung nach freiem demonstrationsrecht in den mittelpunkt gerueckt ist...) waere sicher noch um ein vielfaches hoeher gewesen wenn nicht der ausnahmezustand fuer muenchen und massivste panikmache -transportiert durch die meisten medien- stattgefunden haette...

so zb machte die tz in ihre samstagsausgabe auf mit:
"mama: angst um papa"
... tenor: -er ist polizist -hat frau und kind (4 jahre) die zuhause allein zurueckgeblieben sind und schreckliche angst haben...
er muss bereitschaftsdienst machen unter den 3000 erwarteten gewaltbereiten chaoten die muenchen entglasen wollen...

martin hoefft (hoefft@gmx.net , attac-kollege aus wue) schreibt dazu in [attac-wue] , unserer emehl-liste der attac-regionalgruppe wuerzburg:
...In Wuerzburg nahm die Kriminalpolizei schon am 29.01.02 Kontakt mit der Wuerzburger attac-Gruppe auf. Obwohl sie betonte, dass keinerlei Zweifel an der Gewaltfreiheit von Attac bestuenden, versprach sich die Kripo dadurch Hinweise ueber moeliche gewaltbereite Demonstranten aus Wuerzburg: Es wurde uns (ATTAC-Wuerzburg) der Schutz vor "gewaltbereiter Unterwanderung" angeboten.
Viel geholfen hat es wohl nicht, immerhin wurden die 5000 bis 10000 absolut friedlichen Demonstranten am Wochenende von nicht weniger als 43 "Gewaltbereiten" unterwandert (21 Festgenommene, 22 bis heute in Gewahrsam Genommene - Stand Pressebericht der Muencher Poilizei vom 3.2.02, http://www.polizei.bayern.de/ppmuc/aktuell/siko.htm#03.02.2002). Bei Kontrollen im Umkreis von Muenchen kam es zu 30 (voruebergehenden) Festnahmen:
Nicht einmal 100 Demonstranten (ca. 1%) mussten also festgenommen werden bei einer Demo, die wegen ihres angeblichen Sicherheitsrisikos verboten worden war!
Und jetzt wollen sie uns verkaufen, dass es nur dehalb so wenige sind, weil sich die 3000 erwarteten "gewalttaetigen Demonstranten" vom Demoverbot haben abschrecken lassen und deshalb nicht angereist sind?!
Und dass das kosequente Verhalten der über 3000 Polizeikraefte jegliche Gewalt verhinderte, wie in der PM vom 3.2. (s.o.) geprahlt wird?!
In Wirklichkeit ist es auf nichts anderes als auf das friedfertige und disziplinierte Verhalten von 99% der Demonstranten zurueckzufuehren, dass es TROTZ der Eskalationstrupps der Polizei, die wahllos insgesamt 849 Leute aus der Menge herausgriffen und alles andere als gewaltlos abtransportierten, so friedlich blieb.
Auch die staendigen Einkesselungen spontaner Versammlungen gegen das Demonstrationsverbot und am Samstagabend gar des DGB-Hauses, in dem die einzige nicht verbotene Veranstaltung gegen die Sicherheitskonferenz stattfand (und das im uebrigen zum letzten Mal 1933 von der Polizei umstellt worden war), fuehrten nicht zu Gegengewalt von Seiten der Demonstranten, heizten aber sehr wohl die Stimmung an.
Doch waren sich alle ueber ihr gewaltfreies Verhalten einig; niemand dachte an Entglasungen, Pluenderungen oder Ausschreitungen. Moeglichkeiten dazu haette es trotz des "konsequenten" Polizeiaufgebotes weiss Gott genug gegeben: Weder die Deutsche Bank noch McDonalds wurden angekratzt, in den Supermaerkten wurde anstaendig bezahlt.
Nur bei einem von der Polizei versehentlich unbeaufsichtigt zurückgelassenen Dienstfahrzeug wurde die Luft rausgelassen.
Ein Lausbubenstreich.
Was aber konsequent und eindringlich den ganzen Tag in den Muenchner Straßen zu hoeren war, waren Parolen wie "wir sind friedlich, was seid ihr", "keine Gewalt" und "wir wollen hier nur friedlich demonstrieren".
Jedem, der in Muenchen dabei war - auch vielen Muenchnern, die noch mehr durch das Demoverbot als durch die NATO-Konferenz angezogen worden waren - wurde sehr schnell deutlich, wie demokratische Prinzipien durch staatliche Gewalt mit Fuessen getreten wurden; waehrend nebenan, auf der Sicherheitskonferenz darueber debattiert wurde, wie demokratische Prinzipien wiederum mit staatlicher bzw. militaerischer Gewalt in der ganzen Welt verbreitet und durchgesetzt werden koennen.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals in Muenchen ein Fußballspiel verboten worden waere, nur weil sich einige "Gewaltbereite" angekuendigt haetten. Bei der Beruecksichtigung oekonomischer Interessen heisst es stets: "the show must go on". Bei der Beruecksichtigung demokratischer Interessen, wie der Formulierung einer oppsitionellen Meinung etwa, heißt es statt dessen: "Das Sicherheitsrisiko ist zu gross".
Doch wo waren die 3000 Autonomen und Chaoten?! Keiner hat sie gesehen.
Ist unser Verfassungsschutz so schlecht, dass er die Situation im Vorfeld so unangemessen eingeschaetzt hatte? Oder hat da jemand, hoppla, eine Null dazuerfunden? Die einzigen, die durch das Demoverbot abgehalten worden waren, nach Muenchen zu kommen, waren doch friedliche Demonstranten: Friedliche Verfechter einer kritischen Haltung zur gegenwaertigen Außenpolitik, die man in Muenchen an diesem Wochenende zum Schweigen verurteilte, kriminalisierte und mit polizeilicher Gewalt abschreckte.
Die Staerke der Demokratie zeigt sich in der offiziellen Anerkennung einer oppositionellen Meinung in Krisenzeiten. Seit dem 11. September sieht es diesbezueglich auch in Deutschland ganz schoen finster aus.

WENN DU MICH NICHT BEGEHRST, VERLASSE ICH DICH..., Deine Demokratie

4.) versuch einer analyse der weltsituation:
mehr eine skizze und gefuehle:
die schere zwischen den reichen laendern im norden und dem armen sueden wird groesser. der energiebedarf der industrienationen ist ungebrochen , unertraeglich , weil ZU hoch!!! aber statt mit verstaerkter kraft in energiesparen und in regenerative energien zu investieren wird von den oelmulti-gesponsorten steinzeitfuehrern zuerstmal der (ja schon oft erprobte und wohl auch zt kurzfristig und lokal-begrenzt-erfolgreiche) steinzeitweg gewaehlt: den zugriff auf die ergiebigsten oelquellen in persischen golf (iran/irak/afghanistan...) und dem kaspischen becken (tschetschenien) sichern... sich eventuell entwickelnde moegliche spaetere konfliktgegner schon fruehzeitig niedermachen und durch eigene truppen in dem jeweilgen gebiet den einfluss sichern...gleichzeitig krisen im eigenen land begegnen durch projektion auf den boesen feind aussen (und wenn das nicht (mehr) ausreicht durch repression, polizeistaat und verschaerfte lebens- und arbeitsbedingungen die leute ruhigstellen sodass keine ueberschuessige energien/ zeit haben aufzumucken bzw durch tittytainment (die glotze als mediendroge und desinformationsinstrument...) unterhalten, denn noch immer gilt: das volk will brot und spiele...) gleichzeitig sowohl neue auftraege fuer die waffenindustrie schaffen durch "verbrauch" und anforderung von nachschub sowie "menschenmaterial abbauen" und so wird dann -oh wunder- mit einem schlag die arbeitlosigkeit behoben. gleichzeitig verschaffen die zerstörungen an infrastruktur den uebriggebliebenen langfristig neue abeitsgelegenheiten und damit neues wachstum durch wiederaufbau. die sieger selber investieren aber nur in laendern die als gegenleistung billiges oel dafuer zu bieten haben -dh die die nix an solchen ausbeutbaren werten zu bieten haben werden lediglich in die steinzeit zurueckgebombt, werden danach aber langfristig protektorat bzw. vasallenstaat, muessen wirtschaftlich aber selber sehen wo sie bleiben...

hmm, ich hab das gefuehl einen insgesamt-neutraleren blick auf unsre westliche welt haben die wenigsten menschen in den industrielaendern: uns gehts (noch) verhaeltnismaessig gut, wie es woanders aussieht, interessiert nicht SOOO sehr, wichtig ist eigentlich nur: die ware ist billig!
ich finde immer: schrecklich billig... -in frueheren imperien waren die sklaven "wenigstens" noch im eigenen land und ein/e jede/r musste sich -ob er/sie wollte oder nicht- damit auseinandersetzen wie sie/er es damit haelt -nicht zuletzt im hinblick auf unser christliches gebot der "naechstenliebe"... -heutzutage jedoch ist alles clean!, -mann/frau muss sie nicht mal mehr sehen, -sperrt sie sogar bewusst und aktiv aus aus der "festung europa" -durch technik und wenn noetig nackte gewalt, mann schafft sie zurueck und bringt sie sogar um bei dem versuch auch "das gelobte land" zu erreichen...)

nach den protesten in genua wird die polizeimethodik in ganz europa haerter, mit hinweis auf den 11.9. 1 werden buergerrechte beschnitten und oeffentlich mobil gemacht: der neue feind des 21. jahrhunderts wird fuer jeden sichtbar festgelegt: es ist der terrorist, der islamische fanatiker, der barbar, der unzivilisierte feind der uns angreift, unseren "way of life", und dagegen muss sich die gesamte zivilisierte welt mit allen mitteln wehren, wer jedoch nicht bedingungslos und blind mit in amerikas heiligen krieg zieht kommt schnell auch in den geruch die schurkenstaaten zu unterstuetzen...
inzwischen ist die maske ganz gefallen! siehe fuer weitere details die -man kanns nicht mehr anders nennen- entsetzliche!- rede des amerikan. praesidenten zur lage der nation vor dem kongress am 29.01.02 (von www.whitehouse.gov...)
momentan -so scheint es mir- ist der widerstand gegen die vor allem mit dem 11.9.1 begruendeten und ueberall festzustellenden einschraenkungen der buergerrechte beziehungsweise die ausweitung des polizei- und -ueberwachungsstaates kleiner als zb. noch vor ein paar jahren bei dem versuch der einfuehrung des maschinenlesbaren personalausweises...
das soziale klima wird kaelter, die medien greller, auch angeblich SOO demokratische politiker knicken ein wenns um persoenliche belange geht (siehe ude in muenchen), die sachzwaenge des - hoeher -schneller - weiter - erfordern es... das rad muss sich weiter drehen, die richtung ist zwar klar: - in den abgrund -, aber wer sich aktiv dagegen zu stemmen versucht wird als verfassungsfeind, als chaot, als radikaler ueberrollt: das system muss erhalten bleiben...
ein system das sich frueher oder spaeter selbst zerstoert weil es systembedingt immer schneller unsere lebensgundlagen zerstoert
-ok, zumindestens eine weile klappt die strategie wohl auch noch: siehe die "neuen initiativen" des amerikanischen praesidenten zur ankurbelung der wirtschaft (steigende militaerausgaben und ausweitung des polizeistaates) und gegenmassnahmen gegen den klimawandel ... (stichwort: global climate change policy book) -mein einziger kommentar dazu: ...ts ts ts...

will die "schweigende" mehrheit denn immer noch nicht checken was laeuft ?

ist uns unsere eigene BEQUEMLICHKEIT das wirklich wert -quasi nach uns die sintflut ?

wollen wir durch unser mehrheitliches schweigen bzw mitmachen das alles weiterhin sozusagen billigend in kauf nehmen und den massenmedien in verbindung mit banken und versicherungen, industrie, militaers und politikern weiterhin die zuegel in der hand belassen???

5.) und musik die was dazu aussagt...

"weltweit" von mellow mark, (siehe auch: freedom-of-speech.info), -mark is n' rapper aus bayreuth -eyy, aus dem kaff, -wo auch ich geboren bin- was gutes, ich fass es nich'-

...blut auf den strassen
die welt hat geschlafen
maenner ohne taten und menschen ohne namen
blut auf den strassen
die Voelker sind verraten
von den moerderstaaten
denn sie killen auf raten... download! mp3-datei (3.7 mb)

6.) mein fazit:
fuer mich wird immer deutlicher: jede/r einzelne/r wird sich entscheiden muessen:
weiter wie bisher? oder wirkliche veraenderung?: dh aktiv werden um mehr zu der friedlichen einen-welt zu werden die viele beschwoeren - aber auch durch "nix tun" stimmt man ab... und fuer mich sieht es so aus als haette sich die "zivilisierten" gesellschaften mehrheitlich fuer den untergang entschieden: die die was aendern koennten tuns nicht wirklich weil es gegen ihre eigenen interessen geht: sie muessten von dem "schwer-erarbeiteten kuchenstueck" ja viel abgeben an solche die vergleichsweise nur einen kruemel haben... (-und die die gar nichts besitzen, die migranten die ausserhalb des wohlstands leben werden wenn sie versuchen das gelobte land zu erreichen in den dreck zurueckgestossen bzw wenn sie aufbegehren -im extremfall- wenn noetig sogar in die steinzeit zurueckgebombt...)
unsere grosshirne sind eben ueber-entwickelt und die herzensbildung und die vernunft noch immer gaenzlich unter-entwickelt...

was waeren denn gangbare alternativen? (hier hereinkopiert von www.biopilze.de/wir.htm )

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1.) Auch wenn's vielleicht momentan nicht sehr "populär" erscheint: langfristig unvermeidlich ist, auch mit dem was der Planet uns freiwillig und nachhaltig geben kann sparsam und intelligent umzugehen... -siehe als erster Impuls zB. das eingangs erwähnte Referat von Hans-Peter Dürr ..., die (-auch von Thomas erprobte-) "schon etwas andere" Lebensweise: Selbstorganisation im Alltag... , - noch wesentlich - konsequenter: www.die-schenker.de (bzw. wohl allgemein-bekannter (-und auch leicht von "jedes-mensch" umsetzbar-): Tauschringe, lokal -sowie wahrscheinlich (langfristig) wohl unvermeidlich erscheint mir die kollektiv-breitere Verwirklichung der "Voluntary Human Extinction Movement")...

und

2.) politisch als Gruppe auftreten um der eigenen Stimme mehr Gehör zu verschaffen
-und um (eventuell) festzustellen, daß wir inzwischen SEHR viele sind!! -Die letzten Massendemos deuteten es schon an... -wie wärs zB. damit, sich einer ATTAC-Ortsgruppe anzuschließen -oder eine (mit-) zu gründen (-unsere ATTAC-Kritik) oder/und zB. zu "akuten" Themen Gleichgesinnte suchen und zusammen auch kleine "Direkte Aktionen" machen?! Hier ne gute Anleitung (.zip, 369KB)... -Eine Plattform für Aktive ist zB. hoppetosse. Dort kann mensch sich auch in die gleichnamige, bundesweite Mailingliste [hoppetosse] eintragen... - Mehr "intellektuelle Unterfütterung"? -> Immanuel Wallerstein und ->John Holloway, Analytiker u. Berater der Aufständigen, der Zapatista in Chiapas, Mexiko...



- Ok, der "Außen"-welt steht auch eine "Innen"-welt gegenüber (-wie war das nochmal: "...ändere Dich und die Welt ändert sich..."-)
Damit sich langfristig für alle Menschen wirklich-entscheidend was zum Guten wendet auf diesem Planeten (-denn der Frieden im Äußeren beginnt notwendig im eigenen Inneren) empfehle ich:
3.) sowohl a.) Gewaltfreie Kommunikation (GFK) (hierzulande auch als "Giraffensprache" u. im engl. Sprachraum unter Nonviolent Communication (NVC) bekannt) bringts!! (Einführung gefällig?) -ein "Geschäft" mit Seminaren dazu draus zu machen aber m.E. eher weniger.. -Die wichtigsten Texte hier als .torrent...
als auch b.) Radikale Therapie (speziell FORT bzw.MRT -Dazu hier als "Zuckerl" zur Einführung in RT: -aus Das Kommunebuch (S.276-289) (.pdf, 34 KB), aus Handbuch Männerarbeit (S.154-164) (.pdf, 28 KB) , das holländische Original-MRT-Skript (.pdf, 179 KB, -zugegeben ziemlich holprig: ist grob aus dem Holländischen übersetzt......), das modifizierte "Trierer MRT-Skript" (.pdf, 152 KB) , ein Scan des deutschen FORT-Skriptes und weitere Links zu FORT... -und das Handbuch zum Co-Counseln als ein sehr wichtiges Element von RT)


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